Stadt entwickeln: Wohnungen UND soziale Infrastruktur

Wohnraum wird weiterhin gebraucht. Auch Grundstücke für z. B. Kitas und Schulen dürfen nicht fehlen. In Marzahn-Hellersdorf sind in den vergangenen Jahren viele neue Wohnungen entstanden. Die meisten davon wurden von landeseigenen Wohnungsgesellschaften gebaut.

Dadurch konnte auch sichergestellt werden, dass mindestens die Hälfte davon als sozial geförderte Wohnungen errichtet wurden, das heißt mit einer Kaltmiete von 6,50 €/m2.

Und die Bautätigkeit scheint noch kein Ende zu haben. Weitere Projekte befinden sich gerade in Planung oder bereits in der Umsetzung. Zurecht fragen viele Menschen, warum gerade hier am Stadtrand eine so enorme Verdichtung stattfindet. Die Antwort darauf ist vielseitig. Zum einen gibt es gerade in den Randbezirken noch landeseigene verfügbare Grundstücke. Vor allem dort wo früher bereits Wohnhäuser standen und abgerissen wurden, werden neue gebaut. Zum anderen verweigern sich jene Bezirke, wo sozial geförderter Wohnungsbau besonders wichtig ist, am stärksten dem Neubau. Während die oppositionelle CDU im Berliner Abgeordnetenhaus immer wieder von „Bauen, bauen, bauen“ spricht, verhindert sie dies überall dort, wo sie selbst Verantwortung trägt. Insbesondere die Westberliner CDU macht ausschließlich eigennützige Politik gegen den Stadtrand. Da aber auch weiterhin neue bezahlbare Wohnungen dringend gebraucht werden, müssen die Wohnungsgesellschaften die verfügbaren Flächen unter anderem in unserem Bezirk möglichst gut ausnutzen.

Als LINKE kämpfen wir trotz dieser Umstände für den Erhalt von grünen Oasen in den Stadtteilen und Grundstücken für Schulen, Kindergärten, Bibliotheken und weitere Einrichtungen der sozialen Infrastruktur. Innenhöfe sollen von Wohnbebauung möglichst verschont bleiben und auch neue Spielplätze müssen ihren Platz finden.

Ein gutes Beispiel ist die große Freifläche am U-Bahnhof Cottbusser Platz zwischen Auerbacher Ring, Maxie-Wander-Straße und Carola-Neher-Straße. Hier standen zwei Schulen, ein richtiges Band der Infrastruktur war hier im und für das Wohngebiet entstanden. Nur eine Sporthalle und das gegenüberliegende frühere Gymnasium sind davon noch übrig. Die beiden Schulen wurden in Zeiten des Geburtenrückgangs abgerissen.

Freifläche zwischen Auerbacher Ring und Carola-Neher-Straße, Bildquelle: googlemaps

Das Grundstück soll nun wieder für Schule und Sport genutzt werden. 2013 hatte das Bezirksamt die Fläche im sogenannten Wohnungsmarktentwicklungskonzept als Wohnungsbaustandort ausgewiesen. Erst war von einem weiteren Standort für Reihenhäuser die Rede, wie sie bereits südlich der heutigen Unterkunft für geflüchtete Menschen entstanden sind. Auch ein Kunstcampus mit vielen Atelier- und Wohnhäusern war bereits in ersten Planungen im Gespräch und auch eine große Wohnbebauung war denkbar.

Nun hat sich das Bezirksamt entschieden, die Fläche für den Gemeinbedarf zu sichern. Das heißt, dass dieses Grundstück für den Neubau von Schule, Sportanlagen oder anderen Bildungseinrichtungen vorgehalten wird. Weitere Wohnbauten hat die Bezirksverordnetenversammlung abgelehnt. Das Bezirksamt trägt damit dem wachsenden Bedarf an sozialer Infrastruktur im Bezirk Rechnung.

Hinterlasse einen Kommentar