Lieber spät als nie – Abriss der alten Wuhletalbrücke hat begonnen

Der Abriss der alten Wuhletalbrücke an der Märkischen Allee/Wuhletalstraße hat begonnen. Seit Donnerstag, dem 03. März 2022, laufen die Rückbauarbeiten der 1984 errichteten Straßenbrücke. Seit drei Jahren ist sie aufgrund maroder Betonteile gesperrt. Ein möglicher neuer S-Bahnhof und eine Straßenbahnquerung werden beim Neubau vorsorglich berücksichtigt, eine Verbesserung des Fuß- und Radverkehrs umgesetzt.

Da es ist Berlin eine Vielzahl sanierungsbedürftiger Brücken gibt, war es bisher nicht gelungen die notwendigen Planungen schneller zu erstellen. Die finanziellen Mittel für den Abriss sollten bereits 2021 zur Verfügung stehen, die Pandemie verzögerte allerdings Ausschreibung und Beginn der Maßnahme. Daher war der Besuch von Verkehrssenator Bettina Jarasch (Bündnisgrüne) am Sonnabend, dem 05. März 2022, auch eher ein sachlicher Arbeitstermin als ein feierlicher Startschuss. Zulange müssen Nachbarinnen und Nachbarn im Marzahner Norden schon die Einschränkungen hinnehmen. Die Senatorin stellte die bevorstehenden Maßnahmen vor und machte deutlich, dass der Senat alles unternehmen werde, um den Neubau schnellstmöglich zu realisieren.

Der Abriss läuft. Eine Vollsperrung der Wuhletalstraße soll lediglich fünf Tage andauern.

Vorbereitende Arbeiten zum Abriss laufen seit Anfang 2022. Laternen, Verkabelungen und Fahrbahnbelag wurden entfernt, einige Bäume in unmittelbarer Nähe der Brücke mussten gefällt werden. Der eigentliche Abriss des Brückenbauwerks läuft nunmehr und soll nur zu einer kurzzeitigen Vollsperrung der Wuhletalstraße im Bereich der Brücke bis voraussichtlich 07. März 2022 führen. Danach wird der Verkehr der Wuhletalstraße zunächst über eine der beiden Fahrbahnen geführt. Der vollständige Abbruch der alten Brücke soll im III. Quartal 2022 abgeschlossen sein.

Sperrung der Brücke

Im Jahr 2018 wurde aufgrund des schlechten Zustandes zunächst eine Fahrbahn gesperrt. Der Verkehr wurde in beide Richtungen dadurch auf eine Fahrbahn verengt. Eine Vollsperrung war absehbar, wurde jedoch möglichst lange hinaus gezögert. 2019 kam dann das endgültige Ende, die Brücke musste vollständig gesperrt werden.

Kein Fahrzeug durfte die Brücke seit 2019 mehr passieren.

Der Verkehr wird seitdem über die Schleifen- und Parallelrampen geführt, die zuvor als Zu- und Abfahrten der Wuhletalstraße dienten. Kurzfristig wurde eine Lichtsignalanlage installiert, die seitdem diesen Kreuzungsbereich regelt.

Neubau und Verbesserungen für Fuß- und Radverkehr

Nach dem Abriss der Brücke wird der Neubau noch auf sich warten lassen müssen. Dieser soll gleichzeitig mit der grundhaften Sanierung der Märkischen Allee zwischen Mehrower Allee und S-Bahnhof Ahrensfelde erfolgen. Damit werden sich auch entsprechend des Berliner Mobilitätsgesetzes die Bedingungen für den Fuß- und Radverkehr deutlich verbessern. Nach Fertigstellung des Gesamtvorhabens wird es neben einer leistungsfähigen Straßenverbindung auch gute und sichere Fuß- und Radwege entlang der Märkischen Allee geben.

Die Planungen für den Brückenneubau sind noch nicht abgeschlossen. Der Neubau kann frühestens 2023 beginnen. Mit einer Fertigstellung des Brückenneubaus ist aus derzeitiger Sicht nicht vor Mitte 2025 zu rechnen. Hier muss der Senat aus meiner Sicht dringend nachbessern. Es muss geprüft werden, ob zumindest eine Teilweise Inbetriebnahme frühzeitiger möglich ist.

Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs

Auch weiterhin ist in den Planungen des Senats und der BVG ein Straßenbahnlückenschluss zwischen Marzahn und Hohenschönhausen vorgesehen. Die bestehende Straßenbahnlinie M8 soll auf die Wuhletalstraße abzweigen und auf dem Mittelstreifen ein Gleisbett erhalten. Unter der Wuhletalbrücke ist ein Umsteigepunkt zur S-Bahn vorgesehen. Der dafür notwendige S-Bahnhof Wuhletalstraße müsste dafür neu errichtet werden. Beim Neubau der Brücke wird dies berücksichtigt und mitvorbereitet.

Skizze Straßenbahnverlängerung über die Wuhletalstraße nach Hohenschönhausen, Bildquelle: SenUVK

Westwärts würde die Straßenbahn am Dorf Falkenberg vorbei bis nach Hohenschönhausen fahren und dort an die Linie M4 anschließen. Die dafür notwendigen Flächen werden in den jeweiligen Bebauungsplänen dieses Gebiets freigehalten.

Bisher soll erst nach 2035 mit den konkreten Planungen begonnen werden. Unsere Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und unser Bezirksverband der LINKEN fordern eine schnellere Umsetzung dieses Projekts. Der Stadtrand soll zeitnah besser vernetzt werden und der wachsenden Bevölkerung und der wachsenden Nachfrage nach einem leistungsfähigen und barrierefreien öffentlichen Personennahverkehr gerecht werden.


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Noch mehr Infos:

>>> Projektseite der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr, Klimaschutz zum Abriss und Neubau der Wuhletalbrücke

>>> Text „Öffentlicher Nahverkehr im Marzahner Norden“

>>> Initiative der Linksfraktion in BVV Marzahn-Hellersdorf für die Verlängerung der Straßenbahn nach Hohenschönhausen

>>> Schriftliche Anfrage von Kristian Ronneburg, 26.09.2018 „Zustand der Wuhletalbrücke in Marzahn“

>>> Schriftliche Anfrage von Kristian Ronneburg, 24.06.2019 „Verkehr in Marzahn-Nord“

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