Viele Nachbarinnen und Nachbarn fragen mich, was mit der Baufläche an der Wittenberger Straße 40 neben dem Sportplatz passieren wird. Die HOWOGE hatte hier seit längerem den Bau eines Wohngebäudes angekündigt. Ich habe mich beim Bezirksamt erkundigt und euch die Infos zusammengestellt.
Was ist das für ein Gelände und wem gehört es?
Das Grundstück grenzt an die Marcana-Gemeinschaftsschule, den Sportplatz, den Seelgrabenpark und die Wittenberger Straße und beläuft sich auf ca. 6.000qm. Auf dem Grundstück befand sich früher eine private Sportanlage. Nach der Schließung verfielen die Gebäude zunehmend und wurden letztlich nach einem Brand und jahrelangem Lehrstand abgerissen.
Die landeseigene Wohnungsgesellschaft HOWOGE übernahm das Gelände und beabsichtigt dort den Bau von Wohnungen. Auf einem Schild hat die Gesellschaft über diese Absicht und weitere Schritte informiert.
Was plant die HOWOGE wann?
Mitte 2021 hat die HOWOGE einen Bauantrag für die Errichtung von insgesamt 133 ein- bis fünf- Zimmer-Wohnungen beim Bezirksamt eingereicht. Es soll ein U-förmiges Gebäude mit maximal sechs Geschossen in einer Kombination aus Holz und Beton errichtet werden. Alle Wohnungen werden barrierefrei und mit einem Balkon ausgestattet sein.
Im Erdgeschoss soll Gewerbe angesiedelt werden. Konkret sind Räume u.a. für ein Cafe mit Terrasse vorgesehen. Neben einem Spielplatz und Bewegungsflächen werden auch überdachte Fahrradstellplätze eingerichtet. PKW-Stellplätze, zum Teil mit Elektroanschluss, werden mit einer Tiefgarage realisiert.
Der Bauantrag wurde im August 2021 genehmigt. Wann mit dem Bau konkret begonnen wird, ist noch nicht bekannt. Die HOWOGE selbst geht von einem Baubeginn im April 2022 und einer Fertigstellung des Projektes im Oktober 2023 aus. Eine Baugenehmigung zum Beginn eines Vorhabens hat eine Gültigkeit von zwei Jahren und kann auf Antrag um ein weiteres Jahr verlängert werden.
Als landeseigene Wohnungsgesellschaft wird die HOWOGE mindestens zur Hälfte geförderte Mietwohnungen errichten, also zu einem Mietpreis von ca. 6,50€ kalt/pro qm.
Wie kann die Schulwegsicherheit während der Bauphase gewährleistet werden?
Bei meinem Rundgang im Kiez mit Vertreterinnen und Vertretern der Marcana-Gemeinschaftsschule, der Ebereschen-Grundschule und Bezirksstadträtin Julia Witt Anfang März 2022 haben wir verabredet mit der HOWOGE über das Problem des künftigen Baustellenverkehrs unmittelbar vor der Marcana-Gemeinschaftsschule zu sprechen. Der vermutlich tägliche Verkehr von LKW unmittelbar vor der Schule würde eine Gefährdung der Schulwegsicherheit der Kinder bedeuten.
Hier konnten wir eine erste Verbesserung erreichen. Die HOWOGE hat nunmehr zugesagt, den Baustellenverkehr nicht über die Straße vor der Schule zu führen. Dennoch werde ich mich dafür stark machen, dass das Unternehmen gemeinsam mit Schule und Eltern über ein Sicherheitskonzept während der Bauphase Verabredungen trifft. Immerhin bleiben Schulwege aus Richtung der Straßenbahn auch weiterhin durch den verstärkten Verkehr im Kiez berührt.
Gibt es genug Kindergarten und Schulplätze im Wohngebiet?
Der geplante Neubau liegt im Einzugsbereich der Marcana-Gemeinschaftsschule und der Ebereschen-Grundschule. Die Platzkapazitäten werden laut Bezirksamt ausreichen, um Kinder des neuen Wohnhauses aufzunehmen.
Bei den Kindergartenplätzen geht das Marzahn-Hellersdorfer Jugendamt davon aus, dass perspektivisch im Stadtteil insgesamt zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden müssen. Hierfür ist bereits der Neubau eines Kindergartens in der Wörlitzer Straße geplant. Der Träger AWO Spree-Wuhle gGmbH möchte dort eine Einrichtung mit 100 Plätzen errichten.
Wann und wie wird die Nachbarschaft von HOWOGE informiert?
Ich habe das Bezirksamt eindringlich gebeten auf die HOWOGE einzuwirken, um eine umfassende Information der Nachbarschaft zu erwirken. Aus meiner Sicht bedeutet das auch, dass ein regelmäßiger Nachbarschaftsdialog stattfindet, um mögliche Konflikte während der Bauphase zu moderieren und gemeinsam Lösungen dafür schnell und unkompliziert zu finden. Die Bezirksstadträtin Julia Witt hat mir zugesagt, dass sie sich gegenüber der HOWOGE schnell dafür einsetzen wird.
Björn Tielebein 