Es ist fast schon Tradition, dass gerade im Sommer über das Freibad oder besser gesagt das fehlende Freibad im Bezirk diskutiert wird. Hier möchte ich ein kurzes Update geben, wo wir bei der Umsetzung dieses Projektes gerade stehen. Ebenso spannend ist aus meiner Sicht aber, dass das Baden in den Seen im Süden des Bezirks eine Realität ist. Hier ernsthafte Maßnahmen zu ergreifen, um dies auch offiziell zu ermöglichen, sollte nicht vernachlässigt werden.
Die Kurzfassung zum Freibad: Zwei Standorte, davon einer der favorisiert wird, wurden in der vergangenen Wahlperiode ausgewählt. Das Bezirksamt hat im Herbst 2021 ein Bebauungsplanverfahren gestartet. Hierbei werden alle notwendigen Untersuchungen durchgeführt mit dem Ziel, den Bau des Bades zu ermöglichen. Parallel müssen nun die Berliner Bäderbetriebe ein sogenanntes Bedarfsprogramm beauftragen, bei dem genau ermittelt wird, was für ein Bad in welcher Größe mit welchen Angeboten gebaut werden soll.

Danach muss die Finanzierung geklärt werden. Der CDU-Bundestagsabgeordnete aus Marzahn-Hellersdorf hatte im Wahlkampf ja versprochen, dass er die notwendigen Mittel vom Bund besorgt. Wir setzen darauf, dass dieses Versprechen eingehalten wird.
Aber was zur Realität dazu gehört ist, dass Marzahn-Hellersdorferinnen und Marzahn-Hellersdorfer seit Jahrzehnten bereits im Biesdorfer Baggersee und in den Kaulsdorfer Seen im Sommer baden. Immer wieder haben Bezirksämter versucht, dies offenbar nicht wahrhaben zu wollen. Und anstatt ernsthaft Möglichkeiten auszuloten ein Baden an den Seen zu ermöglichen, wurde als Höhepunkt dieser Missachtung der Bürgerinnen und Bürger im vergangenen Jahr durch die damalige Bezirksstadträtin das Ufer des Biesdorfer Baggersees mit 90.000,00€ teuren Steinen versperrt. Die BVV hat dieses Verhalten erst kürzlich deutlich gerügt.


Vom Baden lässt sich übrigens niemand durch die Steine aufhalten. Nur dass es nun noch etwas gefährlicher geworden ist.
SPD, LINKE und Bündnisgrüne wollen diesen Irrweg der Vergangenheit durchbrechen. In unserer Vereinbarung zur Zusammenarbeit haben wir verabredet, dass konkrete Maßnahmen vom Bezirksamt erarbeitet werden sollen, um das Baden an den Seen zu ermöglichen. Hierzu gehört auch eine regelmäßige Qualitätsprüfung des Wassers. Im Biesdorfer Baggersee Beispielsweise gibt es nur dann zeitweise ein Problem, wenn nach Starkregenereignissen Regenwasser direkt und ungefiltert in den See geleitet werden muss. Das war vor fünf Jahren das letzte Mal der Fall.
Nur wenn endlich anerkannt wird, dass die Seen im Bezirk zum Baden genutzt werden, kann auch angemessen mit den damit verbundenen Problemen – u.a. Müll, Lärm, Sicherheit der Badenden – umgegangen werden. Denn auch ein Freibad in Hellersdorf wird nicht dazu führen, dass junge und ältere Menschen auf das Baden in den Seen des Bezirks verzichten werden.